300 - der blödeste-beste Film seit langem
Diese Woche habe ich mir endlich 300 angeschaut. Meine Erwartungshaltung war eher von zwiespältiger Natur. Hatte ich den Trailer auf Grund seiner visuellen Ästhetik abgefeiert, waren doch die Befürchtungen groß, dass mir das ganze Ehre, Ruhm und „this is Sparta“ Gedöns doch mächtig auf die Nerven gehen könnte.
Vom visuellen Standpunkt aus betrachtet, konnte mich 300 auf jeden Fall beeindrucken und ich war froh mir das ganze auf epischer Größe auf der Riesenleinwand spendiert zu haben. Aber wie das mit Sehgewohnheiten so ist. Sie nutzen sich rasant ab. Und ein gut aussehender Film wird dadurch noch lange kein besserer. Spätestens nach der ersten Kampfszene, die noch durch ihren dynamischen, ballettartigen Stop and Go Stil zu überzeugen weiß, erwartet uns danach das spannungsarme und undramatische Immergleiche. Eine einzige Wiederholung. Ein aufgeblähter Trailer in 2 Std. Länge.
Es ist keine Story vorhanden. Die Charakter haben keine Tiefe, sind schablonenhaft und so verwundert es mich nicht, dass der Film von so verschiedenen Seiten vereinnahmt und die Hohlheit mit der jeweils eigenen Ideologie gefüllt wird. Da sehen die einen die Spartaner als Verteidiger des Westens gegen eine anonyme Masse von degenerierten, wie willenlos anstürmenden Asiaten aus dem bösen Osten, die aufgehalten werden müssen, um die „Freiheit“ zu verteidigen. Die Iraner schmollen, weil ihr kulturelles Erbe beschmutzt wird und König Xerxes aussieht wie ein 2-Meter großer NBA Transvestit, der gerne spartanische Ehrenmänner von hinten anfasst und sich einen Harem von entstellten dickbusigen Freaks hält. Andere wiederum drehen den Spieß einfach um und machen aus den Spartanern fanatische Kamikaze-Terroristen und Selbstmordattentäter, die sich gegen das Heer der übermächtigen imperialistischen Unterdrücker zur Wehr setzen Der deutsche Feuilleton spricht von einem faschistoiden Machwerk in Leni Riefenstahl Optik. Der Rest spottet über die Miesmacher, die einfach nicht in der Lage sind tolles Popcorn Kino zu genießen.
Nur so ist es wahrscheinlich zu verstehen, dass der Film auf der Berlinale von den Kritikern ausgebuht und vom zahlenden Publikum mit Szenenapplaus und stehenden Ovationen gefeiert wurde.
Okay, es handelt sich um eine Comicverfilmung und um keine präzise geschichtliche Abhandlung. Trotzdem hätte man die Sensibilität besitzen und sich fragen müssen, was passiert, wenn man Frank Millers Comic, das als eigenständige Kunstform nach eigenen Gesetzen funktioniert, zum laufen bringt. Ich verstehe nicht, wie viel Energie dafür verschwendet wird eine 1:1 Kopie von der Vorlage zu machen ohne sich vorher zu fragen, wie der Stoff umgesetzt ins Medium Film funktionieren könnte.
Zack Snyder ist sehr verwundert über die Diskussion, die 300 losgetreten hat. Mit einer fast kindlichen Naivität erklärt er, dass er gar nicht verstehen könne, dass der Film politisch gelesen wird. Entweder sind die Marketingstrategen bei Warner Brothers totale Genies, die durch virales Marketing und die „Brisanz“ des Films jetzt Millionen einfahren; oder einfach nur tumbe Holzköppe. Auch wenn der Comic von Frank Miller noch vor dem zweiten Golfkrieg entstand, muss man sich darüber bewusst sein, dass ein Film der 2007 erscheint anders aufgenommen wird als das Comic im Jahre 1998.
Was bleibt. Meine zwiespältigen Erwartungen werden durch einen sehr zwiespältigen Eindruck bestätigt. Man staunt über die Bilder, man fühlt sich als Freund von Hack`n Slay auf niedrigem Niveau trotzdem ganz ordentlich unterhalten, der kleine Junge in mir will sich ein Helm aufsetzen und mit einem Schild in der Hand gegen meinen WG Bewohner vorgehen. Der Kerl in mir will auch so`Sixpacks und ein bisschen Krieg. Der Filmkenner bemängelt die Substanzlosigkeit in Bezug auf die lahme, so undramatische Story und die holzschnittartigen Charaktere mit ihren saublöden Dialogen. Die Voice Over Stimmer nervt penetrant. Der politisch Korrekte ist empört über soviel Ehre, Stolz und Nationalismus bis zur Todessehnsucht. Über die makellosen Körper auf der einen und den monsterhaften auf der anderen Seite. Die einen sollen Ehrenmänner, die anderen Lüstlinge, Verräter und gesichtslose Feiglinge sein... usw.
300 – dieses Wirr Warr. Irgendwie faszinierend. Der Intellekt ruft ein angeekeltes „Nein“ – der Bauch schreit ein wildes „Ho, ho, ho, “ und will mehr Popcorn.
Wie gesagt: der beste-dümmste, vielleicht sogar gefährlichste Film, den ich seit langen gesehen habe. Ein schlechter Film, dem man sich nur schlecht entziehen kann.
15 Kommentare:
Für mich war es einer der besten Filme überhaups der, was sehr selten ist auch mal (nich ganz, is klar)auf der Wahrheit basiert. Mit viel Action und wer sich ein bischen mit Geschichte auskennt auch eine Story hat wo ich nur zustimmen kann ist der 2-Meter große NBA Transvestit.
Tim
Okay, der Film basiert auf einem Comicbuch, dass sich an ein historisches Ereignis anlehnt. Man sollte das nicht für bare Münze nehmen. Oder wie habe ich mir diesen volldichten Ziegenluden im persischen Freak Harem zu erklären. Ich sach ja, wenn man das Hirn ausstellt, kann der Film Spaß machen. Ich verkopfte Spaßbremse konnte das eben leider nur halb. Und je länger ich dann aus dem Kino war und umso mehr mein enthusiastisches Kriegsgebrüll verstummt ist, umso schlechter wurde der Film dann in der Nachschau. 300 - kein guter Wein, die werden mit dem Alter ja bekanntlich immer besser.
Naja auch ich habe mir diesen film im Kino angesehen und kann nur sagen, dass dieser einer der besten Filme war den ich seit langem gesehen habe. Daher sage ich nur, dass der Autor dieser "Filmkritik" wohl einem fatalen Irrtum unterlegen war. Daher bleibt mir nur ihnen den ernst gemeinten Rat zu geben sich doch besser wieder auf Filme zu konzentrieren die mehr ihrem geistigen Alter entsprechen.
Die beste Erklärung für das Wirken des Films wurde bereits im Blog angesprochen. Er spricht das Kind im Manne an. 300 ist genau einer dieser Filme, die ich als Kind gerne gesehen habe. Voll von Heldentum und Selbstaufopferung und dabei ungeheuer phantasievoll. Die Guten sterben im Kampf gegen die Monster - die aufgrund ihrer Zeichnung im Übrigen nicht sonderlich menschlich wirken. Wenn also erwachsene Kritiker auf den Film einschlagen, dann aufgrund der Negierung ihrer eigenen Vergangenheit. Das die Geschichte in 30 Sekunden erzählt ist, schmälert ja nicht den Reiz des Visuellen, denn da setzt er Maßstäbe für kommende Metzeleien. Das Hollywood nicht mehr der richtige Ort für historische Streifen ist, zeigte sich unlängst bei Troja. Der einzig schlagende Kritikpunkt ist für mich der Verrat durch den verkrüppelten Spartaner, der sich so an Leonidas rächt. Gerade hier hätte eine weniger simple Storywendung etwas Wind aus den Segeln genommen.
Manche wissen seit dem radikalen Konstruktivismus (andere seit Matrix), dass es einen "fatalen Irrtum" nicht gibt, wenn man sich über das subjektive Gefallen von z.B. Kunst unterhält. Meine Meinung ist ja nicht in Stein gemeißelte Wahrheit, die keine andere zuläßt.Und jeder darf von mir aus auch den Film als eins der schönsten Kinoerlebnisse der letzten Jahre bezeichnen. Aber man sollte doch aufhören zu schmollen, wenn das andere nicht tun. Dabei habe ich mich ja auf der einen Seite köstlich unterhalten gefühlt. Auf der anderen Seite hat mich der Film an manchen Stellen einfach gestört.
Natürlich gibt es noch das Kind im Manne. Aber auf dem Level eines Kindes ist man nicht stehengeblieben und beurteilt deshalb in seiner Kritik Filme aus anderen Augen mit dem Bewusstsein welche simplen Emotionen da geweckt werden. Und nur weil Bud Spencer und Terence Hill für mich als 7 jähriger Hosenscheißer die größten Helden waren, heißt das noch lange nicht, dass ich heute ihre Filme als cineastische Meisterwerke bewerten muss. Aus nostalgischen Gründen stell ich mir das immer noch auf meinen Altar. Aber mit der Zeit wächst da doch der Anspruch und man bewertet differenzierter. Was nicht heißen soll, dass ich mich keinem ausgemachten Blödsinn hingeben kann. Und auch von 300 habe ich mich auf Grund seiner großen Schauwerte sehr gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich mir manch gebotener Hohlheit immer bewußt war. Oder empfand jemand die Charakterdarstellung als oscarreif und unglaublich sublim ? Oder die Dialoge als feinsinnig ? Oder das Drehbuch ein raffiniertes Meisterwerk ? Nö, es ist eben eine Hau-Drauf Comicverfilmun, der meiner Meinung gegen Ende hin immer mehr die Luft aus ging. Nämlich in dem Moment, an dem der Mann wieder das Ruder übernimmt und das Kind sich ausgetobt hat.Andere mit einem gewissen geistigen Alter sollen angeblich aber ewig rumtoben können. Hab ich gehört...
ach bla bla,
gestehs dir doch einfach ein dass er dir gefallen hat der film, man erkennt dass dein inneres "geil" schreit und du voll dagegen ankämpfst !!
Dieser Film war einfach Klasse.. alle waren begeistert die ich gefragt habe. aber eindeutiger gehts nicht.
hallo?
warum braucht man immer die mords komplizierte story.
filme wo man sich am ende frägt, "hmm wie genau ist das jetzt gemeint" und alles total chaotisch abläuft!
ich finde es klasse wie schön diese geschichte die teils SEHR WOHL auch wahr ist, umgesetzt wurde..
klar waren das nicht die krassen kämpfer oder 1 mio. perser.
aber die schlichtheit des films erlaubt es alles zu geniessen im "zurücklehnmodus".
ich liebe ihn, schlicht, dynamisch, total kurzweilig! 3 mal angeschaut immernoch begeistert.
adio
Ich habe den Film gleich nach seiner Veröffentlichung (auf Englisch) gesehen, weil ich nach ein paar Besuchen im Kino der TU München einfach auf unterhaltsames Kino aus war. Und ich muss gestehen, dass ich meinen sehr großen Spaß mit einem aktiven Kinopublikum hatte. Zwar ist der Film weder historisch korrekt (es waren zwar 300 Spartaner, die haben aber sicher in einer Phalanx gekämpft und hatten "nebenbei" noch Unterstützung von weiteren 6000 Griechen), noch ist die Story besonders fangend oder tiefgehend, aber meinen Spaß hatte ich allemal.
Natürlich lag das zum Großteil am Publikum und einfach an der Lust auf GENAU so einen Film, doch das schmälert ja nicht die Begeisterung.
Fazit: Kein Film für Spießer, die sich kein bisschen mit "wahren Männern" ;-) identifizieren können, oder für Leute, die auf einen kulturell anspruchsvollen Film gefreut haben. Ein Film um Spaß zu haben, => Fürs Kino empfehlenswert, für Zuhause sind wahrscheinlich einige Freunde zum mitschauen nötig. Die Stimmung machts!
du hast keine ahnung! best film 4- ever!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
dieser film ist der besste den ich seit langer zeig gesehen habe. der verfasser dieser kritick ist schlicht und einfach ein vollidiot
Okay, hier wird immer noch ordentlich geschmollt und das einzige was an Kritik rüberkommt sind Beleidigungen auf 2 Klässler Niveau.
In meinem Schlusssatz "ein schlechter Film, dem man sich nur schlecht entziehen kann " gehe ich doch darauf ein, dass ich vieles zu bemängeln habe, aber trotzdem soviel gut finde, dass ich mich ihm nicht abwenden kann.
Muss ich jetzt auch sagen, dass 300 mein absoluter Lieblingsfilm ist, um im Club der geilen Typen zu sein, oder was ?
Interessant wird es sein, wenn ich mir das ganze hier zu Hause ohne Erwartungsdruck noch mal auf DVD anschauen werde. Vielleicht kann ich dann die Momente, die die meisten an 300 so abfeiern noch entspannter genießen. Aber bis dato sollte auf eine subjektive Kritik mit Argumenten und nicht mit beschimpfenden Einzeilern geantwortet werden. Wer sind hier die Vollidioten, hä ?
die stunts sind geil, wie die rumspringen und so
endgeil
du erbämliche missgeburt hast doch absolut keinen plan willst hier ne kritik üben wo es nix zu kritisieren gibt du abnormale schwuchtel politisch korrekt lol ich glaub du weist net was politisch korrekt ist wahrscheinlich schön links bleiben und immer in den arsch ficken lassen zuviel ehre und nationalismus damit komm ich net klar ist mir einfach zu hart das macht nur deutlich wie erbämlich ich bin du vollspast kann mir schon deine missratene gestalt vorstellen kommst sicher null mit deinem leben zurecht
Also, ich bin hier grad mal zufällig auf diese Seite gestoßen und hab mir das hier mal durchgelesen. Also ich muss sagen, den Autor dieser Filmkritik im stile eines "du hast keine ahnung alta, verpiss dich der film is geil!" zu beleidigen, ist absolut niveaulos.
Ich habe den Film zusammen mit nem Kumpel im Kino mit der Erwartung, Action, Fun & Unterhaltung zu erfahren angeschaut, und genau das habe ich auch bekommen. Der Film beihaltet keine Rätsel und kaum Werte, der Zuschauer muss sich nur zurücklehnen und die Bildergewalt genießen. Wer mehr erwartet, beispielsweise eine historisch und politisch korrekte Geschichte mit Tiefgang, der sollte eigentlich schon nach dem Trailer abgeschreckt sein, wenn nicht, würde ich das "dumm gelaufen" nennen... ;)
Das Problem, dass einige den Film einfach klasse finden, andere hohl, liegt in meinen Augen darin dass man einen Film nicht einfach als gut oder schlecht abfertigen kann. Filme können sooo unterschiedlich sein, es gibt so viele Elemente, Aspekte und Facetten die unterschiedlich stark vorhanden sind.
In der Kategorie 'Action & Unterhaltung' gehört dieser Film sicherlich in das obere Drittel! In den meisten anderen Kategorien würde er wahrscheinlich (in dem Popularitäts-Kreis) das Schlusslicht bilden.
Letztendlich hast du (Chaibrother) das ja in deiner Kritik auch in etwa so beschrieben, man muss es halt auch annehmen können. Wer mit der Einstellung 'der Film is hammergeil, wer was andres sagt hat einfach keine ahnung' an eine mindestens halbwegs differenzierte Filmkritik rangeht und so in seinem Kopf gar keinen Platz für eine zweite Meinung lässt, kann das Fenster auch gleich wieder schließen anstatt irgendeinen hirnverbrannten, unbedachten Kommentar abzulassen in dem auch noch der Autor beleidigt wird. Wenn ihr andere (gut mit Argumenten belegte) Meinungen nicht abkönnt, was sucht ihr hier?
Mir hat deine Filmkritik gefallen Chaibrother, weshalb ich mich hier auch einfach verpflichtet fühle einmal MEINEN Standpunkt zu dieser Diskussion niederzuschreiben.
Vielleicht schau ich in Zukunft auch des öfteren mal hier rein. :)
mfg, Dennis
Danke Dennis... ich weiß deinen Kommentar zu schätzen. Und im nachhinein ist es sicherlich auch so gewesen, dass meine Erwartungshaltung zu hoch ausgefallen ist und ich dementsprechend zwiegespalten aus dem Kino gekommen bin. Und ein enttäuscht in Anbetracht der Tatsache, dass man schon knapp ein Jahr vor dem Kinostart über das Projekt berichtet und sich die Spannung und der Hype bis dahin sicherlich mächtig aufbaut. Wenn ich mir 300 noch mal anschauen sollte kann ich das sicherlich entspannter genießen und den Film als das nehmen was er ist und wahrscheinlich auch sein wollte. Ein Actionfilm eben ohne tiefergehenden Background... mit holzschnittartigen Charakteren und für meinen Geschmack visuell brillianten aber auch sich zu sehr wiederholenden Schauwerten. Aber ich glaube soweit liegen wir da nich auseinander.
Ich werde jetzt auch noch mal einen Kommentar zulassen, den ich die Tage bekommen habe. Einfach als abschreckendes Beispiel. Auf der einen Seite kann ich mich darüber irgendwie echt tot lachen (was für Vollpfosten es gibt) auf der anderen Seite scheint es sich aber zu bewahrheiten, dass der Film im falschen Kopf wie von mir beschrieben "gefährlich" sein kann. Oder wie kann man solche Hasstiraden noch rechtfertigen... Oh Gott, da kann man nur Mitleid haben.
ich hab zwar nicht viel Ahnung von Filmkritik aber als ich den film "300" gesehen habe war ich schon ziemlich enttäuscht. über den ganzen film hinweg könnte man meinen es währ nacht, die filmproduzenten haben sich, soviel ich weiß, nicht einmal die mühe gemacht zu den orginalschauplätzen zu fahren sondern haben den ganzen hintergrund via pc erstellt -kotz-
die ganzen figuren haben auch nichts menschliches an sich, spartaner reden die ganze zeit nur von ehre kämpfen und dem üblichen salat während dich spartaner als monster dargestellt werden die nur so grunzlaute von sich geben können (ich weiß meine rechtschreibung ist nicht gut) aber naja vll hätt ich ja nicht mit dem gedanken ins kino gehen sollen eine geschichtlich-reale verfilmung zu sehen sondern einfach nur einen amerikanischen horror-schinken (PUNKT)
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