Ich und die anderen von Matt Ruff
Was gibt es für Neuigkeiten aus meiner Lesekiste ? Das goldene Händchen hat wieder zugeschlagen und guten Geschmack bewiesen, obwohl ich fast schon ahnte, dass Ich und die anderen von Matt Ruff ein Selbstgänger werden würde. Matt Ruff dürfte einigen von euch bekannt sein durch seine Bücher Fool on the hill und G.A.S., mit denen sich der aus Queens stammende Autor einige gläubige Anhänger herangezüchtet hat, die bei jeder Neuerscheinung gleich mit dem Schlachtruf "Kult" um die Ecke kommen. Aber irgendwie ist da schon was dran. Ging es in der Fantasy Novelle Fool on the Hill noch um das Zusammentreffen zwischen absolut Gut und absolut Böse, in G.A.S., um den Versuch das Genre des Comics oder Cartoons in die Form eines Romans zu transferieren; ja dann geht es in seinem letzten Roman Ich und die anderen, um Andrew Gage und die Frage wer Andrew Gage eigentlich ist. Das ist nämlich nicht unbedingt einfach zu beantworten. Andrew Gage leidet an multipler Persönlichkeitstörung und vereint ungefähr 40 verschiedene Personen in seinem Körper. Dabei ist er mittlerweile Herr der Lage. Früher war sein/ihr Leben bestimmt durch Chaos und Black Outs, da sich je nach Situation immer unterschiedliche Charaktere in den Körper gedrängt haben. Der eine wusste teilweise vom anderen nichts. Mittlerweile wohnen sie alle zusammen in einem "Haus", eine durch Therapiesitzungen geschaffene Innenwelt, in der jeder Charakter seinen festen Platz und seine feste Aufgabe hat. Andrew ist derjenige der den Körper kontrolliert und die anderen übernehmen ihn nur, wenn sie die Erlaubnis dazu haben. Die große "All in one body -WG".
Dieser Andrew Gage trifft nun im Verlauf des Romans auf Penny, auch eine multiple Persönlichkeit, die aber noch nicht die Bewusstheit über ihre Krankheit erlangt hat und deswegen immer wieder ohne jede Erinnerung an Orten aufwacht ohne zu wissen wie sie dort landen konnte. Die Begegnung des kontrollierten Multiplen auf den im Chaos Lebenden setzt die weitere Handlung in Gang. Dabei haben wir es mit einer Fülle von Charakteren zu tun, Dialoge, die nur in einer Person stattfinden, Menschen, die die Kontrolle verlieren und machthungrige Seelen im gleichen Körper, die diese wieder übernehmen. Jede Persönlichkeitsabspaltung hat ein eigenes Profil, Eigenart und Funktion. Da wir jede Stimme für voll nehmen, bringt uns der Roman über diesen formalen Erzählaspekt deutlich nahe wie eng es in einer Haut mit 50 Leuten sein muss. Ihr wollt wissen wie sich das anfühlt, dann schnappt euch dieses Buch... Recommended...
In letzter Zeit habe ich mehrer Bücher, die sich mit verschiedenen psychischen Krankheiten oder Entwicklungsstörungen auseinandergesetzt haben, gelesen. Wer an guten Büchern zu diesen Themen Interesse hat, sollte ein Auge auf Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone von Mark Haddon werfen. Ein Roman aus der Sicht eines autistischen Jungen. Oder Spider von Patrick Mc Grath, die Romanvorlage zu David Cronenbergs gleichnamigen Films, in dem Dennis Cleg nach zwanzig Jahren Aufenthalt in einer psychatrischen Anstalt entlassen wird und in die Gegend seiner Kindheit zurückkehrt.
Dieser Andrew Gage trifft nun im Verlauf des Romans auf Penny, auch eine multiple Persönlichkeit, die aber noch nicht die Bewusstheit über ihre Krankheit erlangt hat und deswegen immer wieder ohne jede Erinnerung an Orten aufwacht ohne zu wissen wie sie dort landen konnte. Die Begegnung des kontrollierten Multiplen auf den im Chaos Lebenden setzt die weitere Handlung in Gang. Dabei haben wir es mit einer Fülle von Charakteren zu tun, Dialoge, die nur in einer Person stattfinden, Menschen, die die Kontrolle verlieren und machthungrige Seelen im gleichen Körper, die diese wieder übernehmen. Jede Persönlichkeitsabspaltung hat ein eigenes Profil, Eigenart und Funktion. Da wir jede Stimme für voll nehmen, bringt uns der Roman über diesen formalen Erzählaspekt deutlich nahe wie eng es in einer Haut mit 50 Leuten sein muss. Ihr wollt wissen wie sich das anfühlt, dann schnappt euch dieses Buch... Recommended...
In letzter Zeit habe ich mehrer Bücher, die sich mit verschiedenen psychischen Krankheiten oder Entwicklungsstörungen auseinandergesetzt haben, gelesen. Wer an guten Büchern zu diesen Themen Interesse hat, sollte ein Auge auf Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone von Mark Haddon werfen. Ein Roman aus der Sicht eines autistischen Jungen. Oder Spider von Patrick Mc Grath, die Romanvorlage zu David Cronenbergs gleichnamigen Films, in dem Dennis Cleg nach zwanzig Jahren Aufenthalt in einer psychatrischen Anstalt entlassen wird und in die Gegend seiner Kindheit zurückkehrt.
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