Donnerstag, August 31, 2006

Dendemann - 3,5 Minuten



Ich habe ja schon angekündigt, dass ich mich verdammt noch mal wie nichts anderes auf das Erscheinen des neuen Dendemann Albums freue. Ich fasse ja deutschen HipHop nur noch selten an. Umso erstaunter bin ich über mich, dass ich es jetzt doch kaum erwarten kann, dass das Album morgen offiziell erscheint. Viele (und ich war vielleicht einer von ihnen) war ja der Meinung, dass Dende eventuell nicht mehr aus der Versenkung zurückkehren wird. Immerhin sind seit dem letzten Album Jahre vergangen und es wäre nicht das erste mal gewesen, dass sich ehemalige Deutschrap Größen umorientiert hätten und jetzt Gabelstapler fahren. Um so erfreulicher, dass derjenige zurückkehrt, der aus der deutschen Sprache einfach mehr herausgeholt hat als alle seine Kollegen. Der Worte und Bilder geschaffen hat, für die ich ohne Bedenken einen kleinen Aphorismus Band herausbringen würde.

Er ist zurück und mehr muss ich nicht wissen. Mir doch scheißegal, dass andere besser flowen oder der oder der krassere Synthiebeats schraubt. Die Vorabkritiken lassen auf einen Kracher hoffen und es besteht die Möglichkeit, dass ich bald nach dem völlig unteschätzen und zu Unrecht in Vergessenheit geratenen zweiten Deichkind Album Nur fünf Minuten Mutti wieder deutschen Sprechgesang auf Vinyl gepresst in den Händen halten werde.
Und dann dieses Video. Ich schmeiss mich weg. Dedemann als Sauerland D´Angelo. So eine geile Idee... ich ziehe den Hut und will mehr.

Morgen gehts in den Plattenladen... Dende, schön, dass du wieder da bist.


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Mittwoch, August 30, 2006

Everything is Illuminated von Liev Schreiber

Der Film Everything is Illuminated basiert auf dem sehr erfolgreichen Debütroman (2002) von Jonathan Safran Foer, der ihn vor ein paar Jahren in die Topliga der neuen amerikanischen Literaten katapultierte. Die Geschichte erzählt die von der Reise des jungen jüdischen Schriftstellers Jonathan Safran Foer, der sich auf den Weg in die Ukraine macht, um die Frau zu finden, die zur Zeit des 2. Weltkriegs seinen Großvater vor den Nazis gerettet hat. Auf diesem Roadtrip durch das ukrainische Hinterland wird er von dem Kangool liebenden Ostblock B-Boy Alex, seinem angeblich blinden Großvater, der das Auto fährt und dessen läufiger Hündin Samy Davis Jr.Jr. begleitet. Die unterschiedlichen Kulturen prallen rums-bums aufeinander. Der jüdische Amiliterat, der an-globalisierte Kommunisten-Breaker und Opa-Antisemit haben zu Beginn ihre Startschwierigkeiten, kommen aber, je näher man der Vergangenheit auf den Versen ist Spur, immer besser miteinander aus. In Rückblicken erfährt man dabei immer ein bisschen mehr über die Umstände der damaligen Rettungstat. Wer war diese Frau ? Und was zum Teufel ist Trachimbrod ? Fragen über Fragen. Und der Film wartet bis zum Schluß bis sich alles erleuchtet. Im ersten Part des Films überwiegt der abstruse Humor. Je weiter wir uns doch dem Ende nähern, umso tragik-trauriger werden die miterlebten Geschehnisse. Diese Zweigeteiltheit wurde dem Film oft vorgeworfen. Mich hat sie in keinster Weise gestört. Ich war sehr zufrieden mit der Erleuchtung und werde mir als nächstes auch noch mal das Buch zu Gemüte führen. Uns Elijah aka Frode ist in diesem Streifen erträglich und Opa und Enkel Ukraine sind zwei geile Kollegen. Der Regisseur bei diesem Machwerk ist Liev Schreiber; seine erste Regiearbeit und eigentlich eine Person, die wir eher vor der Kamera kennen (Scream, Manchurian Candidate, The Omen)
Recommended...




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Montag, August 28, 2006

T-Mix Austellung von Giraffentoast

Am 1. September beginnt die T-Mix Ausstellung von Giraffentoast. Vernisage Beginn ist um 20:00 Uhr in der Galerie Linda in der Hein Hoyer Strasse 13 (St. Pauli). Das T in T-Mix steht wohl für T-Shirt. Denn 100 Stück davon sind jüngst von Giraffentoast an verschiedene nationale und internationale Künstler verteilt worden, die den Sommer über Zeit hatten sich kreativ auf und mit den Shirts auseinanderzusetzen. Es gab keine Beschränkungen und das gute Stöffchen durfte bemalt, bedruckt, zertragen, zerrissen, bestickt, bespuckt oder umgenäht werden. In Bezug auf Wassermalfarbkasten bin ich ja nicht unbedingt für mein Bildende Kunst bekannt. Da ich trotzdem ein Shirt haben wollte, habe ich den Vorschlag gemacht, ob nicht die Kinder, mit denen ich zusammenarbeite, das Kunstobjekt nach ihren Wünschen gestalten könnten. Gesagt getan.

Ich habe das noch heile Oberkleid mitgenommen und es unbefleckt in die Mitte unseres Basteltisches geworfen, eine Kiste Textilfarbe daneben gestellt und der Horde an 6-12 jährigen Hyänen erläutert, dass das jetzt ihr T-Shirt sei, welches sie im Rahmen einer Ausstellung von Giraffentoast "designen" dürften. "Macht was ihr wollt, alles ist möglich" Ach, was war das für ein herrlicher Anblick, wie manche Kids ohne zu überlegen den Pinsel geschnappt haben, um sich völlig anarchisch mit ein paar dicken Farbklecksen aufzuwärmen und zu verewigen. Was mir so gut gefallen hat bei der ganze Sache, ist die Tatsache, dass die Kinder nichts diskutieren mussten, dass sie sich gegenseitig nicht wie sog. Designer mit Stylefragen vollgesülzt haben. Sie haben angefangen und aus dem Bauch heraus ein Stück ehrliche Kunst produziert. Und damit bildet das T-Shirt sicherlich ein extremen Gegenpart in Vergleich zu all den anderen Exponaten, die von "professionellen" Künstlern hergestellet wurden.

Die Ausstellung soll natürlich auch Treffpunkt und Austauschbörse für alle Kreativen sein, die an diesem Projekt beteiligt waren. Dj´s legen dazu noch ein bisschen auf und am Ende werden die Shirts durcheinander gemixt , so dass jeder Teilnehmer am Ende der Ausstellungstage das Shirt eines anderen erhält. Auf meins darf man sich schon freuen ! Die Kinder müssen leider ins Bett.

Infos zur Ausstellung bei : Giraffentoast / Chez Linda


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Samstag, August 26, 2006

Loose Change - Doukmentation über 9/11



Die Doku Loose Change von Dylan Avery befasst sich mit alternativen Erklärungen zu den Anschlägen vom 11. September und ist gefundenes Fressen für all die Hobby Verschwörungstheoretiker da draußen und wirbelt in den Google Video TopTen viel Staub auf ! Demnach gab es erhebliche Mängel bei den Ermittlungsverfahren. Die Anschläge seien kein terroristischer Akt, sondern ein geschickt von der Regierung eingefädeltes Komplott. Da werden Erinnerungen an Eugene Jareckis Doku "Why We Fight wach, in der er ausgehend von Eisenhowers Abschiedsrede, in der er den Begriff "military-industrial-complex" prägte, die Frage aufwirft, welche politische, ideologosche oder ökonomische Macht Amerika immer wieder drängt gegen neue "Gegner" zu kämpfen.
Die einen preisen die beiden Dokus, die anderen zerreissen sie in der Luft und werfen ihnen wiederum Unsachlichkeit und Faktenverdreherei vor. Tatsächlich ist 2006 eine neue Version von Loose Change erschienen, in der gemachte Fehler korrigiert wurden.
Wie das ist immer so ist... man bleibt auf der Strecke, sagt man mal "Uhhh" und "Ahh", glaubt man dem einen und lässt sich von dem anderen wieder eines besseren belehren. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wieder irgendwo anders. Und weil wir nicht wissen, wo das ist, bauen wir uns aus all den Ersatzstücken, die wir beliefert bekommen uns unsere eigene und lassen das Focaultsche Pendel schwingen... und das hat ja auch seinen Reiz...


Why we fight - Trailer



Eisenhowers Rede über den militärisch-industriellen Komplex



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Mittwoch, August 23, 2006

Mysterious Skin von Gregg Araki

Mysterious Skin. Ein unbequemer Film über ein schwieriges Thema. Zwei Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, spielen zusammen in der gleichen Baseball Mannschaft, sind aber nicht weiter miteinander befreundet. Brian, ein schüchternes, eher unsportliches Kind, wird nach einem Baseballspiel nicht von seinen Eltern abgeholt. Später wird er mit blutender Nase und fehlendem Erinnerungsvermögen an die letzten Stunden im Schrank gefunden. Seitdem ist er von dem Gedanken besessen von Ausserirdischen entführt worden zu sein, die Experimente an ihm durchgeführt haben sollen.
Der ohne Vater aufwachsende Neil, der schon sehr früh als Kind seine homosexuelle Neigung entdeckt, ist der Star des Teams und Liebling seines Trainers, den er vergöttert und von dem er später missbraucht wird. Nachdem der Film die Ausgangsbasis in der Kindheit gelegt hat, begleiten wir die beiden Protagonisten als Jugendliche, als junge Männer, die versuchen mit den Schatten der Vergangenheit zu leben. Wir begegnen Neil als selbstzerstörerischen Sricher, der innerlich abgestumpft, vielleicht auf der Suche nach einer Liebe ist, die ihm nach dem Verschwinden des Trainers nie mehr ereilt hat. Eine sehr sonderbare Konstellation, in der der Täter in der Rückschau als Missbrauchender, Spielkamerad, Geliebter und ihn liebender Vaterersatz erscheint, der nach Neils eigenen Worten ihn damals zu etwas "besonderem" machte. Jetzt explodiert seine Vergangenheit nach aussen und er selbst prahlt irgendwann damit, dass er (vielleicht auf der Suche etwas besonderes zu sein) wohl die komplette männliche Kleinstadt gefickt haben müsse.

Brian hingegen sucht im Inneren. Er entwickelt sich zum verklemmten, körperlich steifen, asexusllen jungen Menschen, der getrieben von der Ungewissheit und seinem UFO-wahn versucht Schlüssel zu finden, um die dunkle Tür in ihm zu öffenen, um sich dem Geheimnis Schritt für Schritt zu nähern, dass tief verborgen und verdrängt wie ein schwarzes Loch die Vergangenheit in sich aufgesogen hat. Dabei hat er Alpträume, in denen er auch immer wieder einen anderen Jungen erkennt, den er später als Neil identifizieren und nach dem er sich schließlich auf die Suche macht, in der Hoffnung mit seiner Hilfe sein Rätsel zu lösen.

Der Film war wahrlich harte Kost, verstörend und schonungslos. Er ist in manchen Szenen sehr explizit, schlachtet sie aber nie aus, sondern meistert sehr sensibel eine schwierige Gratwanderung. Die Schauspieler, allen voran Joseph-Gordon Levitt, geben dabei eine Top Performance und Gregg Araki setzt das ganze durch einprägsamen Bildern gekonnt in Szene. Der Film basiert übrigens auf dem sehr erfolgreichen Roman von Scott Heim, der Anfang September auch in deutscher Sprache erscheinen wird.

Empfehlung !!!



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Dienstag, August 22, 2006

Reeperbahn Festival vom 21.09 - 23.09

Vom 21.09 - 23.09. findet rund um die Reeperbahn ein Club Festival statt. D.h. in allen kieznahen Clubs und Veranstaltungsorten wird drei Tage lang gerockt, gehüpft, gemosht und geschwitzt. Vielleicht auch nur lässig an der Bar rumgestanden. Mir auch recht ! Die Bandbreite reicht von Rock, Pop, HipHop bis zu Soul und Reggae, obwohl der Focus sicher auf den gitarrenlastigen Bands liegen wird. Und da sind einige lokale, nationale und internationle Größen dabei. Blumfeld, Tomte, Tocotronic, The Rapture, Radio 4, Smoke Blow, Blackmail ... aber auch Bands und Künstler wie AYO, Neeka, Deichkind, Blumentopf, Matthew Herbert sind am Start, um nur mal ein paar wenige zu nennen. Das Festival bemüht sich auch immer wieder den nächsten großen Hype ausfindig zu machen, so dass man dieses Jahr davon ausgehen kann, die neuen Franz Ferdinands, Maximo Park oder Block Party zu entdecken. Ich freue mich ja ganz besonders auf Dendemann, der nach langer Zeit des Untergetauchtseins wieder ein Lebenszeichen von sich geben wird, bevor er Anfang September seine neue Platte rausbringen wird. Ich sabber schon wie ein Schlumpf. Ein drei Tages Ticket kostet 78 Euronen. Nich so wenig wie ich finde. Eine 1-Tages Karte 33 Penunzen. Die Tickets können aber gleichzeitig auch als HVV Fahrausweise verwendet werden. Die Veranstaltungsorte sind so die üblichen Verdächtigen. Molotow, Docks, Überl & Gefährlich, D-Club, Knust, Grosse Freiheit 36 usw... Ihr solltet euch auf jeden Fall mal den Timetable anschauen, um einen Überblick zu bekommen, wann wer spielt und welche Konzerte sich überschneiden... letztendlich wird man nämlich für den Preis nur eine Handvoll Bands am Abend sehen können. Und wenn die dann auch alle irgendwo anders spielen. Prostmahlzeit. Das kann stressig werden, aber mit ner schönen Büchse Bier zwischendurch werdet ihr das glaube ich überleben. Ich will auf jeden Fall Dende, Blackmail und The Rapture sehen... Wer kommt mit ?

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Sonntag, August 20, 2006

300 - Zack Snyders Verfilmung von Frank Millers Comicklassiker

Nachdem die Umsetzung von Frank Millers Comicklassiker Sin City ästhetisch und inhaltlich wahrlich gelungen war und Comic-Nerds wie Filmkritiker gleichermaßen zufriedenstellte, zeichnete sich ab, dass auch andere Werke Millers bald ihren Weg auf die Leinwand finden würden. Die großartige Batman Story Year One war ja schon im Gespräch als Darren Arronofsky als Regisseur für die Wiederbelebung des dunklen Ritters sorgen sollte. Seinen Stuhl hat ja dann Christopher Nolan übernommen und... überzeugt. Obwohl ich mich ja immer gefragt habe, wie sich Arronofsky dem Thema genähert hätte. Ich glaube wir hätten einen noch besseren Batman gesehen. Jetzt soll 300 von Frank Milller verfilmt werden. Ein Schlachtenepos, dass die Geschichte einer 300 Mann starken Truppe spartanischer Krieger erzählt, die sich unter ihrem König Leonidas einer riesigen persischen Übermacht stellt, um Griechenland zu verteidigen (480 v. Ch.) Brutale Schlachtgemälde und militärischer Alltag werden von Miller meisterhaft beschrieben.

Jetzt wird das ganze verfilmt und am Anfang dachte ich mir, "wer braucht schon wieder Braveheart, Troja, Gladiator, Alexander und 400.000 ausgelatschte Sandalen, die in Blut waten. Naja, wenigestens keine Orks". Als ich dann aber gehört habe, dass Zack Snyder Regie führt, war ich hoch erfreut. Ein junges Talent, der so einige Zweifler mit seinem Regiedebüt und Remake von Romeros Dawn of the Dead die Mäuler stopfte. Und das bei einem der Horror Kult Klassiker, von dem man vorher dachte, dass man ihn neuzeitlich lieber nicht antasten und beschmutzen sollte. Aber der Zack hat das ganz gut gemacht. Das ganze war kein Meisterwerk aber doch sehr solide Unterhaltung und einer der besseren Horrorfilme der letzten Zeit. Vor ein paar Tagen lief in Amerika unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen das erste 300 Testscreening und es trudeln langsam die ersten Reviews ein. Und ich kann euch eins sagen. Schon lange habe ich nicht mehr so begeisterte Stimmen vernommen. Die Leute scheinen aus ihrem Sitz gefegt worden sein und sprechen vom Film des Jahres; der leider erst 2007 veröffentlich wird. I think he nailed it. Der Style soll der Hammer sein. Das ganze Schlachten-Tam-Tam blutig und brachial und überhaupt hat hier wohl jemand alles richtig gemacht. Das ist der Film, auf den ich mich wie auf keinen anderen freue. Leider ist noch kein Trailer online. Es gibt nur eine 1 minütige Präsentation auf der Comic Con (bei der leider am Anfang immer ein Typ vor der Leinwand steht. Schaut euch dafür das sehr lohnenswerte Production Diary an. Das wird ein Hammer....

Comic Con Teaser + Production Diary 1-5


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The Eye of the Petrus

Ja, das is Petrus wie wir ihn lieben. Er will sich seinen kleinen blauen Geister Pullover holen und dann so was, ne. Anscheinend zahlt sich das montägliche Powerbox Training irgendwie aus. Auch wenn das Medizinball schleppen wohl etwas aufs Hirn schlägt. Aber wie er zwischendurch beim Seilspringen die Zigarette raucht ist schon sensationell. Und dann immer diese kurzen schnupfigen Daumenwischer der Nasenflügel.Welch moderne Verschmelzung aus Bruce und Balboa, von asiatischer Geschmeidigkeit und dem Schomburgschen Underdogtum aus`m Hinterhof. Altona, Digger, Altona eben. Der Junge is heiß für seinen ersten Kampf. Wer soll´s sein ? Wer hat noch nicht ?

Bitte meldet euch... der Ruhm wird unbeschreiblich sein !



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Samstag, August 19, 2006

Die Festung der Einsamkeit von Jonathan Lethem

Das Buch von Jonathan Lethem Die Festung der Einsamkeit ist mit Abstand eins der besten Bücher, das ich seit langer Zeit gelesen habe und wir haben es hier nach Jonathan Franzen (Die Korrekturen) und Jeffrey Eugenides (Virgin Suicides, Middlesex) wohl mit dem nächsten großen Player der amerikanischen Literatur zu tun. Das der Johnny was auf`m Kasten hat, war mir schon nach Motherless Brooklyn klar. Aber mit diesem wirklich epochalen Knaller hat er jetzt den Vogel abgeschossen. Ich hab diesen 700 seitigen Schinken wirklich in 5 Tagen eingesogen und war am Ende echt traurig, dass ich so schnell durch war. Ganz großes Kino !
Der Roman heißt im Original The Fortress of Solitude und bezieht sich auf Supermans geheimes Versteck im ewigen Eis. Der Roman handelt von einer weißen Hippie Familie, die in den 70ern als eine der ersten in eine durchweg schwaze Nachbarschaft zieht. Dylan Ebdus, der 10 jährige Sohn der Familie, ist in diesem Territorium fremd, ein Außenseiter, ein Opfer. Nachdem Dylans Mutter die Familie plötzlich verläßt, spurlos verschwindet und sein Vater, ein kauziger Künstler, sich in seinem Atelier verschanzt, flüchtet sich Dylan mehr und mehr in die Welt der Comics und Superhelden. Auf der Straße ist er für die anderen Kinder nur der Whiteboy, der ganz unten in der Block Hierarchie steht. Das ändert sich erst als Dylan die Bekannschaft mit dem gleichaltrigen Mingus Rude macht, Sohn einer schwarzen Soul Legende und ein Kind, das was zu sagen hat auf den Bürgersteigen ihrer kleinen Welt. Wir verfolgen die beiden durch die 70er Jahre. Ihre Liebe zu Comics, ihr erster Kontakt mit Graffitti und HipHop. Man wird mit ihnen gemeinsam Älter und kommt an den Punkt, an dem sich komischerweise alles ändert. An dem Wege auseinander gehen, an dem die Zeit an jedem unteschiedlich nagt und wir unseren eigenen Pfad durch den Dschungel schlagen. Und dabei lassen wir Federn. Und schaffen uns immer wieder unsere Festungen der Einsamamkeit, aber auch des Schutzes und der Geborgenheit. Dieser Roman erzählt von Freundschaft, von Aufwachsen, von Außenseitertum, von Brooklyn, dem Entstehen von Subkulturen, von Tags, Dosen klauen, Blockpartys und Superhelden. Dieser Roman ist so prall und vielseitig, dass ich noch ewig weiter schreiben könnte. Ich höre damit auf, denn wenn ich jemals eine Buchempfehlung ausgesprochen habe, dann diese hier. Pflichtlektüre.

Interviews mit Jonathan Lethem:

Powells.com
The Morning News

BBC Collective (Audio Interview) 1- on his Johna Wayne obsession
BBC Collective (Audio Interview) 2- on the subectivity of memory
BBC Collective (Auido Interview) 3- on mixing reality with hyperreality

New Partisan - Artikel über The Fortress of Solitude


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Dienstag, August 15, 2006

Beastie Boys - Awesome I fucking shot that

Immer wieder innovativ bis zum abwinken haben auch die Beastie Boys seit diesem Jahr einen eigenen Konzertfilm am Start. Das besondere bei diesem Machwerk ist, dass vor einem Konzert 50 Digicams an Fans verteilt wurden, die dann freien Zugang zu allen Bereichen der Konzerthalle hatten uns so den Auftritt und das ganze Drumherum aus ihrer eigenen Perspektive gedreht haben. Ein "authorized Bootleg" also. Danach wurde das Material gesichtet und aus den Unmengen an Möglichkeiten ein 90 minütiger Mitschnitt zusammengebastelt, der ohne Schnick Schnack, Effekte und sonstigem Trallala auskommt, sondern nur den ultimativen Kollektiv Fan huldigt, der da sagt: "Awesome, I fucking shot that" Ich weiß nicht, ob der Film einen deutschen Release bekommen wird. In Amiland ist die DVD auf jeden Fall schon draußen.


Awesome I fucking shot that

Beastie Boys Documentary


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Dave Chappelle's Block Party

Kurz bevor ich nach Spanien losgedüst bin habe ich mir noch Dave Chappelle`s Block Party im 3001 Open Air Kino im Millerntor gegönnt. Sicherlich einer der besten Filme, den ich seit langem im Kino gesehen habe. Dave Chappelle organisiert eine Block Party in Brooklyn, trommelt die Creme de la Creme der HipHop Liga zusammen und verteilt an fremde Menschen im heimatlichen Ohio Freikarten. Die Eingeladenen packt er alle zusammen in einen Bus und verfrachtet die bunt durchgewürfelte Partykraut nach New York. Nebenbei sieht man die Vorbereitungen, erkundet mit Chappelle die Nachbarschaft des Blocks, bekommt einen Eindruck von den Proben mit den Künstlern und darf alle später dann auch live on stage erleben. Dabei versprüht Dave Chappelle mörder viel Charme, der Film ist durchgehend unterhaltsam, lustig, menschlich und mitreissend. Man hat ununterbrochen Lust aufzuspringen und mitzufeiern. Comedy und Musik in gleichen Anteilen. Mos Def ist ein verrückter Schelm, Talib Kweli ist ein rappendender Berserker, Erykah Bad doch nicht so eine Diva wie man imme meint, Quest Love kann 24 Stunden Trommeln ohne aufs Kloh zu gehen und Dead Prez sind total sypmapthische Politik Prolls. Absoluter Tip. Der Film ist der Sommerknaller. Da können Strumpfhosenhelden und sabbernde Piraten mal getrost zu Hause bleiben. Regie hat übrigens Michel Gondry geführt, Videoclip Virtuose und jetzt auch Spielfilmmacher (Human Nature, The Eternal Sunshine of the Spotless Mind, The Sience of Sleep - lief als Abschlussfilm beim Fantasy Filmfest)



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Sonntag, August 13, 2006

Back again...

Freunde, ich bin zurück. Hoffentlich war euch nicht zu langweilig während meiner Abwesenheit. Ich habe 10 Tage nichts gemacht, die Beine baumeln lassen, die Sonne genossen, die wir im Gegensatz zu euch noch voll Power auf unser zarten Haut brutzeln lassen konnten und gelesen, gelesen, gelesen... Dabei habe ich mir einen Literatur Knaller gegönnt, der es locker in meine Top 5 Liste der letzten Jahre schafft. Aber dazu hier bei Gelegenheit mehr. Falls ihr mich versucht habt zu erreichen.... ich habe gestern nach meiner Ankunft konsequent alles ignorriert, um meinen gediegenen Urlaubsvibe nicht gleich durch zu viel Hady und Telefon-Rums Bums kaputt machen zu lassen. So gegen morgen bin ich dann elbtechnisch wieder voll integriert und hab meinen Costa del Sol Bade-Schlüpfer an den Nagel gehängt. Es tut einfach mal gut nicht da zu sein und man kommt zu einer ausgelichenen Ruhe, die man hier vor lauter Dauerinput nicht mal bewusst vermisst. Selbst meinen Blog konnte ich da nach den ersten Tagen getrost für ein paar Tage vor sich hinrotten lassen... aber nu is Schluss, ne !!


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Dienstag, August 01, 2006

Wii E3 2006

This is the first video used in the Nintendo show for the Wii at E3 2006.

Nintendo Wii

Jedes Jahr findet in L.A. die E3 statt. E3 steht für Electronic Entertainment Expo. Dort werden seit 1998 die Game Critic Awards verliehen. Alle wichtigen Spieleentwickler und Publisher sind anwesend und es werden die wichtigsten Titel und die neuste Hardware für die nächste Saison angekündigt und präsentiert. Die drei großen Konsolen Hersteller (Sony, Microsoft, Nintendo) versuchen sich dabei regelmäßig die Show zu stehlen. Da die neue X-Box 360 schon auf dem Markt ist, galt die Aufmerksamkeit besonders der neuen Playstation 3 und dem Nintendo Wii (ehemals Revolution benannt). Und Nintendo hat dabei eindeutig den Vogel abgeschossen und die Awards für Best of Show und Best of Hardware gewonnen. Während Sony und Microsoft sich gegenseitig in bezug auf Technik, Leistung und Grafik hochrüsten, hat sich Nintendo auf das "Spielen" zurückbesonnen und eine völlig neuartige Steuerung erfunden. Man hatte ja schon längere Zeit von einem interaktiven, fernbedienungsartigen, kabellosen Stick gehört, der die eigenen Bewegungen messen und direkt ins Spiel übertragen kann, aber so richtig vorstellen konnte ich mir die Funktionsweise noch nicht. Erst nach diesem Trailer ging mir da ein Licht auf ... und ich bin schwer angetan. Hier hat sich jemand Gedanken gemacht. Das könnte wirklich eine kleine Revolution werden. Nintendo hat Mut bewiesen und mit Innovation an der richtigen Stelle angesetzt. Da scheiss ich doch auf noch bessere, photorealistische Grafik. Das sieht nach Spass aus. Spass den vor knapp 20 Jahren auch Spiele wie Space Invaders, Elite, Pirates oder Popolus gemacht haben, obwohl ich nur Striche, Pixel, Punkte, Linien gsehen habe. Die Idee war ausschlaggebend. Ich hoffe sehr, dass Nintendo hier mal wieder punkten kann. Ich mag die einfach....


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